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Zeche Holland revitalisiert

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Renaturierungsprojekt mit Magnet-Software von Topcon

Die Zeche Holland in Wattenscheid ist eines der letzten Wahrzeichen des Ruhrgebiets. Im Auftrag der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum revitalisierte das Unternehmen Knappmann Landschaftsbau das ehemalige Zechengelände zu einer Grünfläche. Die digitale Baustelle wurde schnell und planungssicher abgewickelt – dank der Magnet-Softwaresuite von Topcon. Auf diese Weise gelang es dem Auftragnehmer, selbst ungeahnte Überraschungen zu stemmen.

1969 feierte die Zeche Holland ihren Zenit: 3.000 Mitarbeiter bauten hier Kohle ab. Hätte man diesen erzählt, dass ihr Werksgelände 51 Jahre später mittels GNSS-Technologien und passender Softwarelösungen zu einer Grünfläche revitalisiert würde – das Staunen wäre groß gewesen. Christof Steinhoff, bei Knappmann zuständig für Vermessung und Abrechnung, skizziert den Projektstart: „Nach Sichtung der Planunterlagen konnten wir mit Hilfe der Software Magnet Office die Ausführungspläne aufbereiten und dank der Schnittstellen problemlos weiterverarbeiten.“ Die Magnet-Softwaresuite besteht aus drei Komponenten: Magnet Office für die Planung im Büro, Magnet Field für die Bearbeitung auf der Baustelle und Magnet Enterprise für die direkte Cloud-Anbindung.

Digitaler Workflow stemmte Herausforderungen

Trotz aller Vorbereitungen: Die eine oder andere Überraschung galt es im Schatten des Förderturms zu meistern. Kriechkeller, die in keinem Plan vermerkt waren und erst beim Ausheben zum Vorschein kamen, stellten das Team vor Herausforderungen. Christof Steinhoff beschreibt die Lösung: „Mittels GNSS-Technologie von Topcon konnte der Maschinist die Abweichungen vom Plan im Gelände sofort erkennen, die Punkte mit dem Löffel aufnehmen und ans Büro übermitteln. So sahen wir genau, wo Änderungen im Planungsmodell angepasst werden mussten.“ Das Aufnehmen der Änderungen erfolgte über die 3D-Software der Baggersteuerung.

Der Feldrechner und die 3D-MC Bagger-Software waren durch die Topcon-Cloudlösungen Magnet Enterprise und Sitelink Enterprise mit dem Büro vernetzt. So wurden Daten sofort nach Weiterverarbeitung auf der Baustelle transferiert, was den Plan immer aktuell hielt. Mit Hilfe von Roverstab und Feldrechner kontrollierte das Team in Echtzeit, ob Plan und Ausführung übereinstimmten. Eine Robotik-Totalstation, die vor Ort auch an schwer zugänglichen Stellen reflektorlose exakte Vermessung erlaubte, rundete den Prozess ab.

„Mittels GNSS-Technologie von Topcon konnte der Maschinist die Abweichungen vom Plan im Gelände sofort erkennen, die Punkte mit dem Löffel aufnehmen und ans Büro übermitteln."

Christof Steinhoff, Knappmann Landschaftsbau GmbH

Welt der Baustellen verändert sich

„Die Welt der Baustellen verändert sich“, konstatiert Marc Landwehr, Geschäftsführer von AP Deutschland. „Wo früher mit Maßband und Nivelliergeräten gearbeitet wurde, sind nun innovative GNSS -Technologien und Softwarelösungen im Einsatz, die schnelleres und genaueres Arbeiten ermöglichen.“ Seit über 20 Jahren verbindet sein Unternehmen mit Topcon eine starke Partnerschaft.

Die Magnet-Softwarelösungen sind für Knappmann dort gefragt, wo GNSS-gesteuerte Bagger zum Einsatz kommen und mit Hilfe des Roverstabes vermessen wird. Die im Vorfeld mittels Magnet Office angefertigten GNSS-Modelle werden durch Magnet Enterprise über die Cloud auf den Roverstab sowie per Topcon Sitelink auf die jeweilige Maschine übertragen. Ist die Baustelle digital eingerichtet, hat der Vorarbeiter alle wichtigen Planinformationen digital vorliegen und kann diese nach Bedarf mit der Feldsoftware Magnet Field weiterbearbeiten.

Schneller effizienter wirtschaften

„Die wichtigste Frage für Unternehmer ist doch: Welche Möglichkeiten habe ich, mit einem vorhandenen personellen Aufwand einen möglichst hohen Ertrag zu erwirtschaften“, erläutert Christoph Bertsch, Key Account Manager bei Topcon, den Ansatz der digitalen Lösungen. „Eine Person im Büro, die die Pläne erstellt und dann motivierte Leute auf der Baustelle, die Spaß an der ganzen Thematik haben.“ Sichtlich Spaß an der Thematik hatten die „Knappmänner“ beim Zeche Holland Auftrag, keine Frage. „Der größte Vorteil lag in der Zeitersparnis“, resümiert Abteilungsleiter Andreas Deselaers. Und damit wurden natürlich auch erheblich Kosten reduziert.

Aufgrund der Vernetzung zwischen Büro und Feld sparte man sich den Weg zur Baustelle, nur um dort mit Hilfe eines USB-Sticks 3D-Modelldaten auf den Roverstab oder die 3D-Steuerung aufzuspielen.

Der Datentransfer erfolgte digital. Die Zeitersparnis wirkte sich direkt auf die Baustellenergebnisse aus. Steinhoff resümiert: „Wir benötigen für gleiche Arbeiten durch die Unterstützung der Magnet-Software weniger Zeit. Darüber hinaus ist weniger Personal für diese Arbeiten notwendig. Dies führt zu erheblicher Kosteneinsparung, denn es lassen sich mehr Baustellen in kürzerer Zeit abwickeln.“

Tradition und Gegenwart vereint

Lena Knappmann, Leiterin Marketing und Kommunikation und Tochter des Inhabers, unterstreicht die Heimatverbundenheit ihres Essener Familienunternehmens. Als Schwerpunkte des Unternehmens mit über 120 Mitarbeitern nennt sie den Landschaftsbau, Erd- und Tiefbau, sowie die Begrünung und Pflege. Das Projekt „Zeche Holland“ sei dabei ein Paradebeispiel für die Umsetzung der „digitalen Baustelle“. Seit zehn Jahren arbeiten Knappmann und Topcon bereits zusammen.

Nun verwandelt sich auf dem Areal der ehemaligen Zeche Holland das Schwarz in Grün und Pflanzen und Bäume blühen. Nur noch der Förderturm zeugt von der einstigen Vergangenheit. Tradition und Gegenwart sind durch die innovativen Prozesse des Revitalisierungsprojekts verschmolzen und belegen, dass die Zukunft immer aus einem Zusammenspiel aller Komponenten entsteht.

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