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Zeche Holland wird grün

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Digitaler Workflow stemmt Herausforderungen

Die Zeche Holland in Wattenscheid ist eines der letzten Wahrzeichen des Ruhrgebiets. Im Auftrag der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum revitalisiert das Unternehmen Knappmann Landschaftsbau das ehemalige Zechengelände zu einer Grünfläche. Die Baustelle ist komplett vernetzt – dank digitaler Technologien von Topcon. Auf diese Weise gelingt es dem Auftragnehmer, das Projekt planungssicher und schnell zu bewältigen. Inklusive ungeahnter Überraschungen.

1969 feierte die Zeche Holland ihren Zenit: 3.000 Mitarbeiter bauten hier Kohle ab. Hätte man ihnen erzählt, dass ihr Werksgelände 51 Jahre später mittels GNSS-Technologien zu einer Grünfläche revitalisiert würde – das Staunen wäre groß gewesen. Andreas Deselaers, Abteilungsleiter Neubau bei Knappmann, beschreibt den Workflow: „Nach Aufnahme des Urgeländes mittels digitaler Vermessungstechnik von Topcon haben wir ein 3D-Modell des Areals erstellt. So konnten wir genau planen, wie viel Bodenmasse wo und wann durch die Bagger bewegt werden soll. Damit hatten wir höchste Planungssicherheit, intern und unserem Auftraggeber gegenüber.“

Die eine oder andere Überraschung lauerte dennoch im Schatten des Förderturms. Zum Beispiel in Form von Kriechkellern, die in keinem Plan vermerkt waren und erst beim Ausheben zum Vorschein kamen. Knappmann-Mitarbeiter Christof Steinhoff ist zuständig für Vermessung, Abrechnung und digitale Baustellen-Tools. Er beschreibt die Lösung wie folgt: „Mittels GNSS-Technologie von Topcon kann der Maschinist Abweichungen vom Plan im Gelände sofort erkennen, die Punkte aufnehmen und digital ans Büro übermitteln. So sehen wir genau, wo Änderungen im Planungsmodell angepasst werden müssen.“ Das Aufnehmen erfolgt direkt per Software im Bagger oder im Gelände anhand eines Roverstabs. Mit Hilfe dieses Roverstabs und eines Feldrechners wird kontrolliert, ob Plan und Ausführung übereinstimmen. Feldrechner und 3D-MC Bagger-Software sind durch die Topcon-Cloudlösungen Magnet Enterprise und Sitelink Enterprise mit dem Büro vernetzt, transferieren oder empfangen Daten sofort nach Erfassung, was den Plan immer aktuell hält. Abgerundet wird der Prozess durch eine PS Robotik-Totalstation, die auf der Baustelle dem Vermesser auch an schwer zugänglichen Stellen reflektorlose exakte Messungen erlaubt.

„Mittels GNSS-Technologie von Topcon kann der Maschinist Abweichungen vom Plan im Gelände sofort erkennen, die Punkte aufnehmen und digital ans Büro übermitteln.“

Christof Steinhoff, Mitarbeiter von Knappmann GmbH & Co. Landschaftsbau KG

Welt der Baustellen verändert sich

„Die Welt der Baustellen verändert sich“, konstatiert Marc Landwehr, Geschäftsführer von AP Deutschland. „Wo früher mit Maßband und Nivelliergeräten gearbeitet wurde, sind nun innovative GNSS -Technologien im Einsatz, die schnelleres und genaueres Arbeiten ermöglichen.“ Seit über 20 Jahren verbindet sein Unternehmen mit Topcon eine starke Partnerschaft.

Die beiden sich hier im Einsatz befindenden Bagger von 6 und 21 Tonnen sind jeweils mit einer 3D-GNSS-Maschinensteuerung, teilweise mit Semi-Automatik, ausgestattet. Anhand des 3D-Geländemodells gibt die Software dem Maschinisten auf seinem Display exakte Höhen und Winkel an, so dass mit dem Löffel zentimetergenau gearbeitet wird, was Nacharbeiten durch Fehlaushub vermeidet. Ein zusätzlicher Mitarbeiter, der im Gelände misst und kontrolliert, entfällt – im Gegensatz zu früher. Außerdem muss der Maschinenführer für die Dokumentation einer Abweichung nicht aussteigen, sondern regelt alles aus der Fahrerkabine heraus und vermeidet so eine mögliche Kontaminierung durch ggfs. verunreinigte Böden. Ein hoher Sicherheitsfaktor bei dieser Art von Projekten.

„Wo früher mit Maßband und Nivelliergeräten gearbeitet wurde, sind nun innovative GNSS -Technologien im Einsatz, die schnelleres und genaueres Arbeiten ermöglichen.“

Marc Landwehr, Geschäftsführer von AP Deutschland GmbH

Schneller effizienter wirtschaften

„Die wichtigste Frage für Unternehmer ist doch: Welche Möglichkeiten habe ich, mit einem vorhandenen personellen Aufwand einen möglichst hohen Ertrag zu erwirtschaften“, erläutert Christoph Bertsch, Key Account Manager bei Topcon, den Ansatz der digitalen Lösungen. „Eine Person im Büro, die die Pläne macht, und dann motivierte Leute auf der Baustelle, die Spaß an der ganzen Thematik haben.“ Sichtlich Spaß an der Thematik haben die „Knappmänner“, keine Frage. „Der größte Vorteil liegt in der Zeitersparnis“, resümiert Abteilungsleiter Deselaers. Und damit werden natürlich auch erheblich Kosten reduziert.

Lena Knappmann, Leiterin Marketing und Kommunikation und Tochter des Geschäftsführers, unterstreicht die Heimatverbundenheit ihres Essener Familienunternehmens. Als Schwerpunkte des Unternehmens mit über 120 Mitarbeitern nennt sie den Landschaftsbau, Erd- und Tiefbau, sowie die Begrünung und Pflege. Das Projekt „Zeche Holland“ sei dabei ein Paradebeispiel für die Umsetzung der „digitalen Baustelle“. Seit acht Jahren arbeiten Knappmann und Topcon zusammen.

Wenn sich auf dem Areal der ehemaligen Zeche Holland erstmal das Schwarz in Grün verwandelt hat und Pflanzen und Bäume blühen, zeugt nur noch der Förderturm von der einstigen Vergangenheit. Tradition und Gegenwart sind dann durch innovative Prozesse des Revitalisierungsprojekts verschmolzen und belegen, dass die Zukunft immer aus einem Zusammenspiel aller Komponenten entsteht.