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„Je genauer wir unten arbeiten, desto einfacher wird es oben.”

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Sanierungsmaßnahmen im Zeitalter der Digitalisierung

Ulrich Hermanski, Chief Marketing Officer von Topcon, erläutert, wie Sanierungsmaßnahmen im Zeitalter der Digitalisierung ablaufen. Der von Topcon entwickelte digitale Prozess namens SmoothRide bringt viele Vorteile mit sich, die bereits erfolgreich in der Praxis bewiesen werden konnten. „Egal ob wir in Zukunft autonom fahren oder noch selbst lenken. Wir brauchen ebenflächige Straßen“, da ist sich Ulrich Hermanski sicher. „Muss eine Straßenoberfläche erneuert werden, ist das prinzipiell in fünf Schritten zu bewerkstelligen: Scannen – Planen – Fräsen – Asphaltieren – Verdichten.”

Schritt 1: Scannen

Anstatt der traditionellen Vermessung geht Topcon mit dem RD-M1 einen anderen Weg. Das integrierte Gerät aus Scanner, GPS-Antenne und Verarbeitungssoftware wird auf einen Pkw montiert. Ganz ohne Straßensperre reiht sich das Auto mit bis zu 80 km/h bequem in den fließenden Verkehr ein. „Wir fahren in der Regel bis zu dreimal mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten über eine Fläche. Dabei erhalten wir eine sehr dichte Punktwolke und entsprechend hohe Genauigkeit für die Gesamtoberfläche.“

Schritt 2: Planen

Die Straßenoberfläche, die Straßenachsen und Ränder lassen sich in diesem Prozess ideal erfassen und als 3D-Modell wirklichkeitsgetreu darstellen. „Auf Basis dieses Ist-Zustands machen wir dann einen virtuellen Plan, der vorgibt, auf welches Niveau unter der tatsächlichen Oberfläche gefräst werden soll“, erläutert Hermanski. „Hier können wir nun sehr einfach auch Veränderungen einplanen oder das Gefälle optimieren.“

„Wenn wir eine ideale, ebene Fläche erreicht haben, müssen wir nur noch die entsprechende Asphaltstärke aufbauen. Also: desto genauer unten gearbeitet wird, desto schneller und einfacher geht das dann oben.“

Ulrich Hermanski, Chief Marketing Officer

Schritt 3: Fräsen

Das 3D-Plan-Modell wird danach auf einen Rechner in die Straßenfräse übertragen. „Über die Ultraschallsensoren an der Maschine wissen wir, an welcher Position welche Frästiefe benötigt wird, um eine homogene, plane Fläche zu erhalten“, erläutert Hermanski. Darin steckt auch der Kern des SmoothRide-Prozesses: „Wenn wir nun eine ideale, ebene Fläche erreicht haben, müssen wir nur noch die entsprechende Asphaltstärke aufbauen. Also: desto genauer unten gearbeitet wird, desto schneller und einfacher geht das dann oben.“

Schritt 4 und 5: Asphaltieren und Verdichten

Profis wissen: wenn Asphalt aufgebaut wird, erhält man beim Reproduzieren der Oberflächen immer wieder gleiche, leicht versetzte Wellen. Mit dem flächendeckenden 3D-Modell der gesamten Straße lassen sich diese Wellen vermeiden. „Wir geben einen prozentualen Verdichtungsfaktor hinzu, der nicht linear über die gesamte Fläche verläuft. Damit erzeugen wir eine Oberfläche, die im ersten Augenschein nach nicht eben ist, die uns aber im letzten Schritt des Arbeitsprozesses, nämlich beim Verdichten, die gewünschte Ebenheit bringt.“ Die Walze ist damit letztendlich die intelligente Verdichtungsmaschine, die das Ergebnis perfekt abschließt.

Erfahrungen mit Projekten aus aller Welt

Topcon hat bereits mehrere Großprojekte mit SmoothRide erfolgreich umgesetzt. Dazu zählt zum Beispiel die Erneuerung der Rennstrecke Silverstone, bei der als zusätzliche vierte Achse die optimale Fahrlinie mit eingerechnet werden musste. Auch Flughafenprojekte, wie die Erneuerung der Startbahn West am Frankfurter Flughafen oder einer Landebahn am Flughafen Bolognia, wurden mit SmoothRide gestemmt. „120 Stunden für die Erneuerung – inklusive Vermessung, das ist kein Zuckerschlecken“, so Hermanski. Er ist stolz darauf, dass letztendlich alles geklappt hat.

Auftrieb für SmoothRide erwartet der Topcon-Experte vor allem auch in Deutschland. „Länder, wie zum Beispiel Italien, sind hier aktuell aufgeschlossener, die Technologie wird viel schneller angenommen“. Aber auch in Deutschland ist es für ihn nur eine Frage der Zeit, denn Qualität und Wirtschaftlichkeit sprechen klare Worte.